Hi, ich bin Tanja und ich war mit dem Working Holiday Visum für acht Monate in Japan. Der Grund? Ich wollte Japanisch lernen, weil ich, wie so viele andere Touristen auch, ein sehr großes Interesse an Anime und Manga habe und so auf die Idee kam, mir den Ursprungsort dieser beiden Sachen mal genauer anzuschauen.

ANKUNFT, SPRACHKURS UND RUNDREISE

Nach einem vierwöchigen Sprachkurs bin ich einen Monat lang herumgereist, vom Süden Japans bis nach Tokio.

Begonnen habe ich meine vierwöchige Reise im November, was ich nur empfehlen kann. Es ist zwar kalt, aber um Naturschauspiele (wie z.B. das japanische Herbstlaub) zu beobachten ist Mitte November genau richtig. Das ist ähnlich beliebt wie die berühmte Kirschblüte im Frühjahr, allerdings hat es den Vorteil, dass es nicht überall so voller Menschenmassen ist, wie unter den Top-Kirschbäumen im Frühling. Vor allem in beliebten Städten wie Kyoto sollte man vor seinem Besuch immer ein Zimmer reservieren.

JAPAN: LAND DER VIELEN FACETTEN

Je nachdem für welche Facetten von Japan ihr euch interessiert, könnt ihr die Route sehr unterschiedlich planen. Es gibt mehrere Orte, wie zum Beispiel den subtropischen Wald auf Yakushima Island südlich von Kyushu oder das historische Dorf Shirakawa-go, die wunderschön sind, aber eben abseits der typischen Touristenrouten liegen. Ich war zum Beispiel in Kinosaki-onsen, einem Städtchen, das eigentlich nur aus traditionellen japanischen Badehäusern (Onsen) besteht. Das war eine einzigartige Erfahrung. Ein ruhiger Ort, umgeben von Hügeln mit Wäldern und ganz nahe am Meer, voller uralt aussehender Gebäude und mit vielen Touristen (auch aus Japan), die hergekommen sind, um im heißen Quellwasser zu entspannen. Wirklich sehr schön, wenn ihr mal abschalten möchtet.

Was mich dort etwas unangenehm überraschte, war, dass es in meinem Hotel kein Badezimmer, sondern nur Waschbecken auf dem Flur und Toiletten gab. Von den Gästen wurde erwartet, dass sie fürs Duschen zu einem der Badehäuser gehen. Denn dafür kommt man schließlich an diesen Ort. Wer nicht weiß, wie japanische Badehäuser funktionieren, der sei ebenfalls gewarnt, dass man dort kein Problem damit haben darf, sich vor fremden Menschen auszuziehen. (Männer und Frauen baden dabei übrigens in so gut wie jedem Badehaus getrennt.)

REISEN DURCH JAPAN: EIN TEURES ABENTEUER

Neben einer gewissen Anpassungsfähigkeit solltet ihr übrigens auch genügend Geld mit nach Japan bringen, denn auch wenn hier auswärts essen recht billig sein kann, so ist gerade das Reisen und das Wohnen sehr teuer.  

Der große geldtechnische Lichtblick sind 100-Yen-Läden, wie “DAISO” oder “Can Do”, in denen man alles, aber auch wirklich alles, für den Preis von 108 Yen bekommt. Warum 108? Weil auf alle Dinge, die man in Japan kauft, noch 8% Steuern kommen, weshalb oft zwei leicht unterschiedliche Preise auf den Preisschildern stehen.

Abhängig davon, wie man unterwegs ist und wo man auf Dauer wohnt, unterscheidet sich das natürlich, aber wollt ihr einen Tag in Tokio mit Bus und Bahn umherfahren, um euch Dinge anzuschauen, sollte man allein für die Transportkosten etwa 1.000 Yen einplanen (momentan etwa 8,30€). Weitere Strecken, die mit dem Schnellzug zurückgelegt werden müssen, können auch mal gut 50-100 € kosten, vom Eintritt für exklusive Attraktionen mal ganz zu schweigen. Der bei Touristen beliebte Japan Rail Pass, mit dem man mehrere Wochen lang bestimmte Züge nutzen kann, gilt übrigens leider nicht für Leute mit Working Holiday Visum.

MIT BUS UND BAHN VON A NACH B KOMMEN

Das japanische Bahnsystem ist sehr komplex. Anders als bei uns gelten Monatstickets beispielsweise nur für exakt eine Strecke von Haltestelle A bis Haltestelle B über Haltestelle C. Fährt man statt über C nun über D, dann gilt das Ticket eventuell nicht. Das liegt daran, dass in Japan gefühlt 2000 verschiedene Unternehmen die unterschiedlichen Bahnlinien betreiben. Daher kann es sein, dass beim Transfer von einer Bahnlinie zur anderen ein zweites Ticket benötigt wird.

Dem Ticketwust und permanenten Ticket-Lösen kann man mit einer elektronischen Karte (IC-Card) entgegenwirken, die man mit Geld auflädt und dann einfach beim Ein- und Auschecken über die Ticket-Gates hält. So wird automatisch der genaue Betrag abgebucht und man muss das nicht selber mühsam ausrechnen. Die Karten kauft man am Automaten oder am Schalter erhalten – der Automat spricht meist jedoch mehr Englisch … Um die Verwirrung perfekt zu machen, gibt es unterschiedliche Karten (Pasmo, Suica, Sugoca …); je nach Region und ausstellendem Unternehmen. Oft könnt ihr die Karten jedoch auch in den Bereichen der anderen Unternehmen nutzen.

Bei Bussen steigt man übrigens entgegen unserer Gewohnheit meist hinten ein und zahlt beim Aussteigen passend (oder mit IC-Karte). Genügend Kleingeld zu haben ist hier sinnvoll, jedoch gibt es meistens auch Geldwechselmaschinen, mit denen Scheine oder 500-Yen-Münzen in Kleingeld verwandelt werden. Ein Tipp am Rande: Nehmt auf gar keinen Fall spontan ein Taxi, denn diese sind unglaublich teuer. Wer in Tokio am Flughafen Narita ankommt und dann “mal eben” mit dem Taxi in die Stadt fahren möchte, wird feststellen, dass der Flughafen gute 70-80km entfernt liegt und die Reisekasse gleich viel weniger Lust auf Japan haben wird. Solltet ihr abends Feiern gehen, dann bedenkt, dass es im Normalfall (noch) keinerlei Nachtbusse oder Bahnen gibt, die zwischen 1 und 5 Uhr in der Nacht fahren und ihr somit entweder bis zur ersten Bahn im Club bleiben, bei Freunden in der Nähe übernachten oder eines der berühmten Kapselhotels oder Mangacafés als Schlafstätte aufsuchen müsst. Die sind nämlich genau aus diesem Grund entstanden und je nach Entfernung der Wohnung sogar wirklich billiger als ein Taxi.

DIE JOBAUSWAHL: SORRY, NO ENGLISH!

Mit dem Working Holiday Visum solltet ihr euch einen Job suchen, um Geldmangel entgegen zu wirken. Das Problem, das ich dabei hatte war, dass die meisten Arbeitgeber auch für einfache Jobs wie Kellner, Tellerwäscher oder ähnliches jemanden mit Japanischkenntnissen gesucht haben. Da mein Japanisch nicht einmal für alltägliche Konversationen ausreicht, blieb eigentlich nur noch der Beruf des Sprachlehrers. Hier haben es „native speaker“ wesentlich einfacher, da insbesondere Schulen fast nur englische Muttersprachler einstellen. Aber wer kein allzu schlechtes Englisch spricht, wird vermutlich auch in einem der Sprachcafés einen okay bezahlten Teilzeitjob finden können. In diesen Cafés gibt es manchmal Englischunterricht, hauptsächlich sind sie jedoch dafür da, dass Japaner dank anwesender Ausländer üben können, sich auf Englisch zu unterhalten. Englisch ist nämlich in Japan sehr gefragt – da gefühlt nur 10 % der Menschen, die einem als Tourist begegnen, wirklich flüssig Englisch sprechen können. Ein weiterer Grund, warum ich empfehlen würde Japanisch bereits vor dem Work & Travel-Abenteuer zu lernen.

DER JAPANER AN SICH: VON SCHÜCHTERN BIS ZURUFEND

Generell habe ich die Erfahrung gemacht, dass Japaner aber wirklich so freundlich und hilfsbereit sind, wie man das immer hört und ich habe selten Leute getroffen, die wirklich unfreundlich waren. Dadurch, dass hier so viele Menschen auf engstem Raum leben, müssen einfach alle möglichst rücksichtsvoll miteinander umgehen, damit das Leben einigermaßen reibungslos funktioniert. Manchmal war ich wirklich sprachlos, wenn beispielsweise der Hotelbesitzer in Kinosaki sich zwei Stunden Zeit nahm, mich einfach so in seinem Auto ans nahegelegene Meer zu fahren, einfach nur, um mir die wunderschöne Landschaft zu zeigen.

Andererseits ist Japan lange Zeit sehr isoliert gewesen und auch heute noch gibt es hier Menschen, die einen irritiert oder interessiert anstarren, wenn man als offensichtlicher Nicht-Asiate durch die Gegend läuft. Im Normalfall wird man allerdings nur aus dem Augenwinkel gemustert (am auffälligsten lustigerweise in Tokio). Direkt angesprochen haben mich Leute eigentlich nur, wenn ich mit meinem riesigen Backpack unterwegs war. Teilweise kamen dann beeindruckte Kommentare von älteren Damen in Richtung “Ohh, das sieht aber schwer aus!”, manchmal haben aber auch Leute versucht, ihr Englisch an mir auszuprobieren. Gerade wenn ihr an sehr touristischen Orten seid, wo viele Schulklassen unterwegs sind, könnt ihr damit rechnen, dass euch begeisterte Schüler zuwinken, “Hellooooo!” rufen oder versuchen mit euch ein kurzes Gespräch zu führen und euch z.B. enthusiastisch erklären, dass sie Fans der deutschen Fußballmannschaft sind. Man sollte sich generell darauf gefasst machen, dass man in Japan als Vertreter seines Landes gilt, weil viele Leute noch nie jemanden aus Deutschland getroffen haben werden. Also überlegt euch schon mal welches die besten Reiseziele in Deutschland sind, welches typische Gericht aus eurer Region ihr empfehlen würdet und was die beste Biermarke in Deutschland ist. Denn abgesehen von ein paar touristischen Orten kennt man in Japan scheinbar nur: Würstchen, Bier, Autobahn und vielleicht noch Autos oder Sauerkraut.

ANIME UND MANGA

Und wenn wir schon bei Länderklischees sind: Für den Fall, dass ihr so wie ich Anime- und Mangafan seid, dann möchte ich kurz anmerken, dass nicht jeder Japaner automatisch ebenfalls Fan davon ist. Das sollte man sich eigentlich denken können, aber meiner Erfahrung nach tut das irgendwie nicht jeder. Klar, es gibt auch hier Fans und viele Leute haben zumindest in ihrer Kindheit Anime geschaut oder lesen den ein oder anderen Manga. Aber im Gegensatz zu Europa oder Amerika wird öffentliches Bekennen zum Fan-Sein vom Rest der Gesellschaft nicht als Hobby, sondern eher als Zeitverschwendung angesehen. Der Begriff “Otaku” für extreme Anime-/Manga-/Gedöns-Fans wird daher hier meist eher abwertend verwendet. Dennoch: solltet ihr Anime-Fan sein und Merchandise suchen, seid ihr hier genau richtig, denn hier findet man zumindest von den großen “Mainstream”-Serien an jeder Ecke irgendwelche Fanartikel. Bevor ihr euch nun Sorgen macht: Ausländer haben in Japan sehr häufig eine größere Freiheit, ihre Begeisterung für Anime wird daher oft einfach nur Belustigung bei Japanern auslösen.

ALLTÄGLICHE PROBLEME: EINE KLEINE TOILETTEN-ANLEITUNG

Japan ist ein Land der Kontraste. Ihr habt sicher schon von den Hightech-Toiletten gehört, die einem zwanzig verschiedene Knöpfe bieten um alles von der Temperatur des Sitzes, der Stärke des Po-Säuberungsstrahls bis hin zur Lautstärke der Fake-Spülung zur Übertönung peinlicher Geräusche einstellen kann. Gleichzeitig gibt es relativ normale Toiletten, bei denen man nur einstellt, ob man mit viel oder wenig Wasser spült, indem man den Abzug nach vorne oder hinten betätigt. Allerdings gibt es auch noch das andere Extrem, das von vielen Touristen gefürchtet wird: Hocktoiletten, also quasi Löcher im Boden mit Keramik-Verkleidung. In Shopping-Malls befinden sich oft Symbole an den Kabinentüren, damit man vorher schon weiß, welche Art Toilette wo ist. Was die Spülung der Techno-Toiletten angeht, habt ihr die volle Auswahl. Bei manchen Toiletten befindet sich ein großer fetter Knopf an der Wand der Kabine, auf dem “FLUSH” steht. Bei manchen muss man die Hand vor einen Sensor halten (den ich jedes Mal ohne es zu wollen bereits beim Reingehen auslöse …), bei manchen Toiletten muss man erst den Deckel zuklappen, um einen Metallhebel oder Knopf zu finden, der sich am Wasserrohr hinter dem Deckel versteckt hatte und bei manchen habt ihr ein ganzes Steuerungspanel an der Kabinenwand, bei dem entweder wieder ein fetter Flush-Knopf zu sehen ist oder die wichtigen Knöpfe, nur um Ausländer zu ärgern, auf der Oberseite des Panels versteckt wurden und ihr dort “groß / 大”, “klein/ 小”oder “eco flush” auswählen könnt. Wenn ihr euch diese beiden Kanji (japanische Schriftzeichen) für „groß 大” und „klein 小” merkt, könnt ihr aber schon die meisten Toiletten bedienen (yay!), weil die eigentlich immer mit der Spülung zu tun haben.

HYGIENEARTIKEL: BESCHRÄNKTE AUSWAHL

Was mich übrigens persönlich in den Wahnsinn getrieben hat, war die Abwesenheit von ordentlichem Papier. Japan ist ein Land mit Origami-Künsten und marmoriertem Sonstwas-Spezialpapier, aber das Toilettenpapier auf öffentlichen Toiletten ist mit Vorliebe einlagig … Außerdem würde ich allen Allergikern und schnell erkälteten Personen unter euch empfehlen: Nehmt Taschentücher mit!! Es gibt hier keine! Anscheinend ist es relativ verpönt, sich in der Öffentlichkeit die Nase zu putzen, aber selbst für zu Hause kauft niemand ordentliche Taschentücher. Einlagige Kosmetiktücher als Taschentücher zu verkaufen halte ich für einen Skandal und bin nach Wochen der Verzweiflung schließlich dazu übergegangen Küchenrolle zu nehmen. Wenn ihr also nicht das Talent der Japaner besitzt, permanent eure Nase hochziehen zu können und so der Benutzung von Taschentüchern zu entgehen, dann bringt euch vielleicht welche mit. Ach ja, ebenfalls möchte ich alle Tampon-Benutzerinnen vorwarnen. In Japan (oder generell Asien?) ist die Benutzung von Tampons nicht wirklich Standard, weshalb ihr hier Binden in dreißig verschiedenen Größen finden werdet, aber nur ungefähr eine Tampon-Marke, die außerdem nicht sonderlich viel Auswahl bietet, was Größen, Anwendungsart (Applikator only) oder andere Optionen angeht.

TYPISCH JAPAN

Neben diesen Hygiene-relevanten Punkten könnt ihr euch außerdem auf viele kleine Dinge einstellen, in denen sich Japan von Deutschland unterscheidet und mit denen ihr schlicht nicht gerechnet hättet. Der Durchschnittsjapaner ist kleiner als der Durchschnittsdeutsche, weshalb ich mich mit meinen stolzen 1,67m manchmal schon groß fühle. Natürlich gibt es auch große Japaner und Japanerinnen, jedoch sind die meisten Türen, Türklinken, Arbeitsflächen, Schreibtische und Stühle auf kleine Menschen ausgelegt und auch die Höhe mancher Duschkopfhalterungen hat schon für viele verrenkte Nacken bei großen Europäern gesorgt, die sich einfach nur die Haare waschen wollten. Mit traditionellen japanischen Bädern, bei denen man vor der Badewanne duscht und den gesamten Boden überschwemmt, fange ich lieber gar nicht erst an. Stellt euch einfach darauf ein, nasse Füße zu bekommen oder eure Zähne ab und zu lieber an der Küchenspüle zu putzen…

Ein anderes Klischee, also das mit dem Reis, stimmt übrigens auch. Jede japanische Küche hat einen Reiskocher, den ich mittlerweile übrigens auch lieben gelernt habe, einfach weil er so einfach zu bedienen und praktisch ist. Auch eine Mikrowelle gehört zur Standardausstattung ebenso wie ein Wasserkocher bzw. ein Teekessel im Fall eines Gasherds, die man hier relativ häufig findet. Was man jedoch vergebens suchen wird, ist ein vollwertiger Ofen. Vergesst also das Kuchen backen, Leute. Es gibt sehr oft kleine Miniöfen, in denen man eine Viertel Pizza oder drei Aufbackbrötchen machen könnte, aber Kuchen eben auch nur in Muffingröße. Wofür der Ofen genutzt wird? Zum Toasten. Japanisches „Brot“ hat diese Bezeichnung meiner sehr deutschen Meinung nach nicht verdient, da es süßes Toastbrot ist, das man in so einem Ofen toastet. Einen richtigen Toaster habe ich hier ehrlich gesagt noch nie gesehen. Aber Japaner stehen auch nicht so auf Brot. Falls ihr deutsches Brot vermisst, solltet ihr im Untergeschoss der Departmentstores suchen, dort gibt es meistens ausländische (und teurere) Bäckereien, die manchmal sogar etwas anderes als baguetteförmige Backwaren, Toast und Süßkram verkaufen. Ansonsten empfehle ich in Tokio den Laden „Kinokunya“, der auch eine kleine Auswahl an bezahlbaren Miniportionen deutscher Brotsorten hat.

EINE KURZE ANMERKUNG FÜR VEGETARIER UND VEGANER

Es ist schwierig. Um auf das vorherige Thema zurück zu kommen, so ist japanisches Toastbrot fast nie vegan, da eigentlich immer Milch und/oder Ei enthalten ist. Vegetarisch zu sein ist machbar, auch wenn alle Suppen (auch die scheinbar vegetarischer Gerichte) meistens eine Fischbasis haben. Vegan ist unterwegs schwierig, zumindest wenn man sparen will. Ansonsten gibt es in großen Städten wie Kyoto, Osaka oder Tokio genügend Restaurants, die auch veganes Essen haben, diese sind nur meistens entsprechend teuer. Die App „Happy Cow“ hat mir oft geholfen, mich zurecht zu finden, leider sind die Öffnungszeiten einiger solcher Restaurants etwas exzentrisch. Ansonsten werdet ihr vermutlich häufig von Onigiri, Sojabohnen (Edamame) und trockenem Salat leben. Generell ist Google Translate zwar weit entfernt von perfekten Übersetzungen, aber solltet ihr mobile Daten haben, dann lohnt es sich, mithilfe der Fotofunktion die Inhaltslisten diverser Dinge zu übersetzen, um vielleicht doch mal einen zufällig veganen Bagel oder ähnliches zu finden und die omnipräsente Shrimppaste zu vermeiden. Bei der Erfragung von Zutaten sind die meisten Japaner wirklich sehr hilfreich, allerdings bin ich dazu übergegangen, zu sagen, dass ich gegen Milch und Eier allergisch bin. Denn die meisten Japaner, mit denen ich geredet habe, haben das Konzept von Veganismus oder Vegetarismus schlicht nicht verstanden. Rede ich in Deutschland mit Leuten und sage, dass ich Veganerin bin, stimmen die mir vielleicht nicht darin zu, dass das sinnvoll ist, aber niemand würde den logischen Schluss ziehen, darauf ohne eine Spur Sarkasmus zu antworten: „Oh, okay. Aber ich empfehle dir trotzdem die Schnitzel im Laden gegenüber.“ Nur damit ihr wisst, woran ihr seid, wenn ihr versucht, das Konzept von „Ich esse das nicht.“ zu erklären.

FAZIT

Fernab dieser First World Problems ist Japan ein sehr faszinierendes Land, das Deutschland zwar in einigen Punkten ähnelt, aber eben auch überraschend eigen sein kann. Kulturell, landschaftlich und städtetechnisch hat dieses Land eigentlich für jeden etwas zu bieten, ich kann euch also nur empfehlen, euch nicht nur Tokio anzuschauen, sondern eure Route individuell zu planen. Obwohl Englisch bei Weitem nicht überall gesprochen wird, kommt man meistens auch mit Gesten irgendwie zurecht und man wird sicher das eine oder andere Mal von der zuvorkommenden Art der Japaner und deren Hilfsbereitschaft überrascht sein. Ich kann Work & Travel in Japan auf jeden Fall nur empfehlen und wünsche euch schon mal viel Spaß bei diesem Abenteuer! 🙂