Du spielst mit dem Gedanken, Down Under bei einer Work & Travel Tour zu erkunden? Du möchtest günstig reisen und trotzdem viel von dem Kontinent sehen? Du bist auf ein besonderes Abenteuer aus, möchtest nicht einfach nur Tourist sein, sondern Land und Leute intensiv kennenlernen? Dann ist auch WWOOF die richtige Anlaufstelle für dich: Bei diesem Freiwilligendienst lebst und arbeitest du auf einer Ökofarm. WWOOfing kann man ideal mit einem Work & Travel-Aufenthalt kombinieren. So kann man mit dem Working Holiday Visum sowohl bezahlte als auch unbezahlte, aber durch Kost und Logis honorierte, Jobs auf einer Farm machen.
WAS IST WWOOF? WIE FUNKTIONIERT ES?
Hinter dem Kürzel WWOOF verbirgt sich die Organisation namens World Wide Opportunities on Organic Farms, die Plätze auf einem ökologisch betriebenen Bauernhof vermittelt. Die Arbeit, bei der freiwillige Helfer in den Alltag auf einem Bio-Bauernhof eingebunden werden, ist unbezahlt. Als Gegenleistung für deine Arbeit (circa 4 bis 6 Stunden am Tag) kannst du bei freier Kost und Logis auf der Farm leben. WWOOFing ist nur möglich, wenn du gegen eine einmalige erschwingliche Gebühr Mitglied bei WWOOF Australien oder Neuseeland wirst. Als Gegenleistung für deine Arbeit erhältst du eine Liste von Arbeitgebern, die dich auf ihrem Bauernhof aufnehmen können.
Im Gegensatz zur betreuten Freiwilligenarbeiten und Farmaufenthalten wie Farm- und Ranchstay musst du deinen WWOOF-Aufenthalt selbst organisieren und den Kontakt mit den Gastfamilien herstellen, die im WWOOF Book gelistet sind. Am besten du kontaktierst deinen Favoriten eine Woche vorher, kannst aber auch einfach spontan vorbeischauen. Der Einsatz auf der Farm ist nicht durch einen Vertrag geregelt. Das ermöglicht dir als Work & Traveller eine große Flexibilität und Unabhängigkeit. Du entscheidest selbst und spontan, ob du nur einige Tage oder mehrere Wochen bleiben möchtest –das Minimum liegt meist bei zwei Tagen. Die verschiedenen Farmen befinden sich breit verteilt in Neuseeland und Australien, ideal für Backpacker, die von Farm zu Farm hoppen möchten.
>> Lieber mit etwas Hilfe und organisiert reisen? Schau dich in unserer Programm-Übersicht um.
VORAUSSETZUNGEN FÜR AUSTRALIEN
Bevor es losgeht, gibt es einige Dinge zu beachten. Du musst das 18. Lebensjahr erreicht haben und brauchst natürlich ein Visum, um einreisen zu können. Da es sich in deinem Fall um einen Freiwilligendienst, also nicht bezahlte Arbeit handelt, ist ein einfaches kostenloses Touristenvisum ausreichend. Aber Achtung: Wer während seines Aufenthalts auch bezahlter Arbeit nachgehen möchte, benötigt zwingend ein Working Holiday Visum.
Wenn du es nicht schon vorher online bestellt hast, solltest du nach deiner Ankunft in Australien das WWOOF Book bzw. die dazugehörige App bestellen und somit gleichzeitig die Mitgliedschaft abschließen. Arbeitsunfallversichert bist du über die Mitgliedschaft ebenfalls. Derzeit kostet eine einjährige WWOOF Mitgliedschaft in Australien AU$ 70.
MÖGLICHE EINSATZGEBIETE IN AUSTRALIEN
Landwirtschaft in Australien bedeutet in erster Linie, dass weite Flächen des Kontinents als Weideland bewirtschaftet werden. Besonders im Outback wird extensive Weidewirtschaft auf Schafs- oder Kalbsfarmen betrieben. Vielleicht hilfst du schon bald bei der Wollherstellung des Landes mit, die immerhin 29 Prozent der Weltproduktion ausmacht.
Da Weizen die wichtigste Feldfrucht Australiens ist, wird man dich sicherlich auf eine der etwa 400 Hektar großen Weizenfarmen als Hilfskraft unterbringen können. Im Winter wird auf dem Feld Hafer angebaut, sodass du praktisch das ganze Jahr auf dem Land mithelfen kannst. Auch der Zuckerrohranbau ist mit 30 Millionen Tonnen pro Jahr nicht zu unterschätzen.
Cowboy-Feeling erlebst du auf einer Rinderzucht-Ranch in Queensland oder Western Australia, wo du als Jackaroo, eine Art Viehtreiber, eingesetzt wirst. Zwischen 5 und 10 Rinder kommen auf eine Fläche von etwa 2,5 Quadratkilometer, sodass die Handhabung der Tiere recht überschaubar bleibt. Pferdepflege und das Zusammentreiben von Rindern auf Motorrädern können hier Teil der Farmarbeit sein. Etwa 25 Prozent des Rinderbestandes in Australien dient als Milchvieh.
Auch Australiens Weinindustrie ist nicht zu unterschätzen und glänzt mit einem großen Exportvolumen. Wie man einen guten Shiraz oder Cabernet Sauvignon produziert, lernst du beispielsweise in den Anbaugebieten Barossa Valley in South Australia, Hunter Valley in New South Wales und Victorian Sunraysia in Victoria.
VORAUSSETZUNGEN FÜR NEUSEELAND
Neuseeland ist genauso wie Australien ein beliebtes WWOOF Ziel vieler junger Reisender. Die Formalia sind teils unterschiedlich zu denen in Australien. Ein wichtiger Unterschied ist, dass du in jedem Fall ein Working Holiday Visum (Höchstalter bei Beantragung: 30 Jahre) für WWOOFing brauchst. Mit einem Touristenvisum darfst du nicht als Freiwilliger arbeiten. Außerdem wirst du mit deiner Mitgliedschaft bei WWOOF Neuseeland nicht automatisch arbeitsunfallversichert. Darum musst du dich persönlich kümmern.
In Neuseeland bekommst du mit Abschluss einer einjährigen Mitgliedschaft ebenfalls das WWOOF Book mit Online-Account, welches alle Einsatzorte listet und dir einen perfekten Überblick mit Kontakten bietet. Eine Mitgliedschaft kostet zurzeit NZ$ 40. Weitere Kosten fallen für das WWOOF Programm nicht an.
WWOOFING IN NEUSEELAND
Auch in Neuseeland sind die Möglichkeiten was WWOOFing angeht sehr breit gefächert. Die beiden sattgrünen Inseln bieten sehr gute Voraussetzungen für eine ertragreiche Landwirtschaft.
Wer kennt es nicht, das berühmte Flugobst aus Neuseeland? Wenn in Europa keine Saison ist, werden wir auch mit Obst aus Down Under versorgt. Dementsprechend gibt es in Neuseeland viele Obstplantagen. Kiwis, Äpfel, Avocados: Die Liste der Obstsorten ist lang, und die vielen Früchte wollen geerntet werden. Fruitpicking ist unter WWOOFern sehr verbreitet und ebenso beliebt.
Wie auch in Australien wird in einigen Regionen Neuseelands Wein kultiviert. Auf der Südinsel wird zum Beispiel der auch in Deutschland vertriebene Marlborough Sauvignon Blanc angebaut. Auf einem Weingut zu arbeiten ist sicherlich etwas ganz besonderes. Wer sich interessiert lernt nebenbei noch einiges über die Ernte und Verarbeitung der Reben.
Darüber hinaus gibt es einige sogenannte Cultural Exchange Hosts. Sie nehmen Reisende bei sich auf und besitzen nicht zwingend eine ökologische Farm. Arbeitseinsätze könnten hier zum Beispiel in Hostels oder im Haushalt stattfinden. Auch hier gilt: Arbeit gegen Kost und Logis.