Die Traumreise vieler junger Menschen führt nach Australien. Mit dem Backpack ziehen sie oft für ein ganzes Jahr kreuz und quer über den Kontinent, auf der Suche nach dem Abenteuer, unglaublichen Landschaften und einem Job. Dank einer ausgezeichneten Infrastruktur für Rucksackreisende eignet sich kein Land besser für Work & Travel als Down Under. Aber viel reisen und arbeiten macht auch hungrig. Meist mit einem begrenzten Budget unterwegs, gilt es für Backpacker Wege zu finden, günstig in Australien zu essen und dennoch die exotischen Kuriositäten des roten Kontinents kennenzulernen. Zugute kommt dir dabei, dass das Land sehr gut auf die kulinarischen Bedürfnisse von jungen Reisenden ausgerichtet ist. Hier sind einige Tipps für Essen und Trinken in Australien, um bei einem langen Aufenthalt am anderen Ende der Welt auch ohne große Reisekasse nicht vom Fleisch zu fallen.
WAS SIND DIE TYPISCHEN GERICHTE DER AUSSIES?
Die australische Küche war für lange Zeit sehr britisch geprägt, nachdem England die gigantische Insel für sich entdeckte. Ein Frühstück mit Speck, Würstchen und Bohnen oder ein Meat Pie (mit Hackfleisch gefüllter Blätterteig) sind daher keine Seltenheit. Darüber hinaus hat sich das Essen in Australien aber, genauso multikulturell wie die Nation selbst, in viele verschiedene Richtungen entwickelt.
Einflüsse bringen heutzutage Einwanderer aus Europa, China, Indien und besonders auch Südostasien mit, deren Restaurants überall aus dem Boden sprießen. Eher in der Gastronomie als im Supermarkt findet man auch exotische Fleischsorten wie das fettarme Känguru oder das recht geschmacksneutrale Krokodil. Während dies vor allem kulinarische Besonderheiten des australischen Essens für Reisende sind, bleiben die Aussies selbst meist lieber bei Lamm und Rind. Diese bereiten sie am liebsten auf öffentlichen Barbecue-Grills zu, an denen Familie und Freunde zusammenkommen.
Für Backpacker ist diese Tradition eine gute Gelegenheit, um mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen, und darüber hinaus können sie die Gasgrills mit Münzeinwurf zu ihrer eigenen Küche machen.
>> Wie ticken die Aussies sonst so und was ist typisch Australien?
DEN KOCHLÖFFEL SELBST IN DIE HAND NEHMEN
Als Backpacker bist du für eine lange Zeit unterwegs. Um die hart erarbeitete Reisekasse zu schonen, bietet es sich an, möglichst oft selbst zu kochen. Dies kann man zum einen an den bereits erwähnten Barbecue-Grills tun, zum anderen in Hostelküchen oder sogar im eigenen Campervan. Der Vorteil einer Küche im Hostel ist, dass diese meist sehr gut ausgestattet sind – so wird die Auswahl nicht auf Grillgut oder minimalistische Gerichte limitiert.
In den Supermärkten bekommst du alles Nötige zum Kochen. Besonders Fans von asiatischen Gerichten werden froh sein, dort eine exzellente Auswahl an Produkten für ihre Rezepte zu finden. So können Backpacker auch mit einem knappen Budget ausgeklügelte Reis- und Nudelgerichte kochen und müssen sich nicht auf Dosenravioli und Spaghetti mit Tomatensoße beschränken. Auch die meisten Lebensmittel, die du aus Deutschland gewohnt bist, findest du in Australien. Dabei gilt es allerdings zu beachten, dass gerade die simpelsten Dinge, wie z. B. Käse, preislich deutlich höher liegen können und das Angebot begrenzt ist. Auch Brot, wie man es aus der Heimat kennt, ist schwer zu finden. Die Menschen in Australien essen lieber Toast, auf den sie das landestypische Vegemite streichen: ein Aufstrich aus Hefeextrakt, der von Geschmack und Farbe her ein wenig an Maggi erinnert. Dem ungewöhnlichen Brotbelag wird eine so große Bedeutung beigemessen, dass man im National Museum of Australia sogar die Evolution des Vegemite-Glases bestaunen kann.
>> Tipp: Du lebst vegetarisch oder vegan? Kein Problem! Du kannst auch in Australien gut vegetarisch & vegan essen!
INTERNATIONALE GERICHTE UND FOOD COURTS
Wer sich auch als Backpacker mal was gönnen will, wird keine Schwierigkeiten haben, exzellente Restaurants aus aller Welt und für jeden Geschmack zu finden, von Italienisch und Griechisch bis Thailändisch und Chinesisch.
Darüber hinaus erfreuen sich die ursprünglichen Gerichte der Aborigines besonders bei Reisenden zunehmender Beliebtheit. Das sogenannte Bush Food oder Bush Tucker schließt Exoten wie Känguru und Emu ein, meint aber auch alles, was sonst so auf dem Kontinent natürlich lebt und gedeiht, von Pilzen bis zu Käfern und Reptilien. Etwas erschwinglicher kannst du in den zahlreichen Fast-Food-Ketten essen, die sich oft in Einkaufszentren zu großen Food Courts zusammenschließen.
Schnell auf die Hand bekommt man auf der Straße die britischen Meat Pies sowie Sausage Rolls, Würstchen im Teigmantel.
REGIONALES
Da beinahe die gesamte Population des riesigen Landes entlang der Küsten wohnt, verwundert es nicht, dass man überall frische Meeresfrüchte und Fisch bekommen kann, sei es in Restaurants oder auf Märkten. Zum Angebot zählen unter anderem Shrimps, Austern, Hummer, Seebarsch und Red Snapper. Zudem sind verschiedene Regionen Australiens berühmt für ihr Essen. So ist das Northern Territory berüchtigt für Krokodilfleisch, Westaustralien für Ziegenkäse, der Süden für Olivenöl und Queensland für exotische Früchte wie Papayas und Mangos. Eine Spezialität der Insel Tasmanien ist Honig, der weltweit zu den besten Sorten zählt.
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TRINKKULTUR UND BYO
Eine Spezialität Australiens ist guter Wein, der besonders in den südlichen Regionen der Bundesstaaten New South Wales, Victoria und South Australia sowie in einigen Gebieten Westaustraliens angebaut wird. Sorten wie Pinot Noir, Cabernet Sauvignon, Merlot und Chardonnay gehören zu den beliebtesten. Auch trinken die Aussies gerne Bier, vor allem in den zahlreichen Pubs, wobei die einheimischen Sorten wie Tooheys oder VB nicht zum Weltruhm gereichen und außerdem recht teuer sind. Selbst im Supermarkt zahlt man für ein Sixpack leicht zehn Euro und mehr. Deutsche Biere wie Bitburger oder Warsteiner sind ebenfalls erhältlich und oft sogar billiger. Dabei sollte man sich nicht wundern, an der Kasse nach seinem Ausweis gefragt zu werden, selbst wenn man meint, deutlich älter als 18 auszusehen. Der Verkauf an Minderjährige wird mit hohen Geldstrafen geahndet, sodass Supermärkte und kleinere Läden die Kontrollen sehr ernst nehmen.
Da eine Lizenz zum Ausschank von Alkohol recht teuer sein kann, hat sich in australischen Restaurants das BYO (bring your own) etabliert. Das heißt, dass du deine eigenen alkoholischen Getränke im Laden kaufen und dann gegen eine kleine Gebühr im Restaurant trinken kannst, was wiederum dein Portemonnaie schont. Das Trinken von Bier, Wein und Co. in der Öffentlichkeit ist hingegen gesetzlich verboten. Da man sich Down Under aufgrund der intensiven Sonneneinstrahlung ohnehin dem Risiko der Dehydrierung aussetzt, empfiehlt es sich bei Alkoholkonsum umso mehr, sehr viel Wasser zu trinken. Das kann glücklicherweise während einer Reise in Australien ganz kostenlos am Hahn gezapft werden.